Ob auf Märkten schon fix fertig in Einmachgläsern oder roh für daheim zum Kochen, ob als pulverförmiger Extrakt, Tee oder in Tinkturen zur gezielten Vorbeugung und Behandlung von Beschwerden – abgesehen von ihrer hervorragenden Wirkung auf die Leber verbucht sie tolle Ergebnisse mittels Dominoeffekt. Weitere Organe und schliesslich den ganzen Körper erreicht dieser.
Als Nahrungsmittel zubereitet
Beim Einkauf sollte darauf geachtet werden, dass sich die Knospen fest und prall anfühlen, und sie sollte schwer in der Hand liegen. Weder trockene Blätter oder braune Stellen noch Dallen sollte die Artischocke aufweisen. Ihr Stiel offenbart ebenso einiges über den Frischezustand, versorgt dieser doch das Gemüse doch mit Wasser. Die ganzen Blütenköpfe der dornenlosen Römischen, der früh geerntete venezianischen Artischocke und der herkömmlichen Sorte brät, kocht oder frittiert man.
Von 20 bis hin zu 45 Minuten werden alle Artischockensorten samt Zitronensaft-Spritzer in Salzwasser gekocht. Die Blätter zupft man darauf ab, der untere Teil wird mitsamt den Zähnen abgezogen. Der Geschmack einer ungewürzten gekochten Artischocke ist schwach und leicht umami. Normalerweise wird dazu eine Vinaigrette serviert. Oft finden Artischockenböden ebenso ihren Platz als Pizzabelag, diese wurden zuvor eingelegt.
Genießbar sind von den großen Artischocken die unteren fleischigen Teile der Hüllblätter, ferner die Korbböden auch als Artischockenherzen bekannt. Die geschlossenen Blüten unter den Blättern, das so genannte Heu, das zarte Härchen ausmacht, ist nicht essbar. Die kleineren, früh geerntete Artischockensorten, wie es beispielsweise auf der Gemüseinsel Vignole in der Lagune von Venedig Gang und Gäbe ist, können ganz gegessen werden, auch die mit dem Siegel der geschützten geografischen Angabe (g. g. A.) versehene, dornenlose Römische Artischocke.
Artischockenherzen feiern ihren Tribut als kulinarisch ausgesuchte Delikatesse. Frisch gekocht wie auch eingelegt oder in Dosen finden sie begeisterte Abnehmer, besonders zusammen mit Kräutern in Öl eingelegt zu mediterranen Antipasti-Tellern. Ferner wird zusammen mit Kräutern ein dunkelbrauner Digestif aus ihnen angefertigt, nämlich in Padua seit 1953 und «Cynar» lautend.
Gesundheitliche und heilende Wirkungen
Der Artischocke wird eine Appetit weckende, verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben. Aufgrund unterschiedlicher Wirkmechanismen soll deren Verzehr wirklich eine Senkung des Gesamtcholesterins um bis zu 12 Prozent ermöglichen. Es trifft also zu, dass sie eine gravierende Rolle bei der Vorbeugung gegen Arteriosklerose spielt. Der enthaltene Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel der Leber an. Daher finden ihre Blätter in Säften, Tees, Trockenextrakten und Tinkturen Verwendung. Ihre medizinische und diätetische Wirkung führt man besonders auf spezielle Flavonoide und Chinasäurederivate und ferner auf Polyphenole zurück.
Therapieformen mit Frischpflanzenextrakten aus Artischockenblättern haben sich besonders bei Verdauungsstörungen und Störungen des Fettstoffwechsels bewährt. Signifikant steigt die Bildung des schützenden Radikalfängers Stickstoffmonoxid an. Dies kann auch zu einem besseren Zucker- und Fettstoffwechsel führen. Ebenso Herz und Gefäße betreffende Erkrankungen und hier bereits erwähnte, gemeinsam auftretende Symptome können positiv beeinflusst werden.
Frischpflanzenextrakte aus der Artischocke entfalten nämlich im menschlichen Körper eine stoffwechselstimulierende Wirkung, die durch vermehrte Bildung des innen entstehenden Radikalfängers Stickstoffmonoxid verbunden ist. Was eine antioxidative Wirkung begünstigt und insofern auch den Stoffwechsel. Zudem stimuliert Stickstoffmonoxid die Aktivität und Bildung von Kraftwerken der Zellen. Schliesslich bedeutet dies eine beachtlich höhere Wirksamkeit des Stoffwechsels.
All dies führt zu einer Stärkung der Gesundheit, zum Aufschwung der Lebensqualität und des Wohlbefindens.
Nebenwirkungen
Menschen mit Reizdarm und in diätetischer Behandlung sollten Artischocken zumindest eingangs der Behandlung meiden. Ebenso meiden sollte diese Personengruppe; Bohnen, Erbsen, Lauch, Pilze, Zwiebeln und Kohlsorten. Denn diese Nahrungsmittel enthalten Fructane; das sind fermentierbare Kohlenhydrate, die schlechter aufnehmbar sind und Blähungen verursachen können.
Inhaltsstoffe
Artischocken enthalten in 100 Gramm rund 10,5 g Kohlenhydrate (davon 0,99 g Zucker), 0,15 g Fett und 3,27 g Eiweiß sowie 5,4 g Ballaststoffe. Der Energiegehalt beträgt 197 kJ (47 kcal). Die Artischocke birgt zahlreiche Vitamine. Sie enthält vor allem größere Mengen an Vitamin B9, C und K, es finden sich hingegen auch weitere B-Vitamine in nennenswerten Mengen vor.